Samstag, 11. April 2015

Ein Ausflug in den Artemisia Kräutergarten

Jedes Jahr über Ostern bin ich ein paar Tage in Oberstaufen. Ich organisiere dort ein Yoga-Retreat. Die Teilnehmer, die aus ganz Europa dazu anreisen genießen es sehr, das Grün des Allgäu um sich zu haben. "Wo ich hinsehe bin ich von dem Grün der Wiesen umgeben, bei mir zu Hause sehe ich nur Äcker wenn ich in die Natur gehe.", sagt mir eine Teilnehmerin bei einem Spaziergang.

Aprilwetter


Leider waren die Wege für die Wanderung, die ich vorbereitet hatte noch nicht gangbar. Das Wetter ist dem April angemessen. Regen wechselt sich ab mit Schnee, Nebel mit Sonnenschein und die Wanderschuhe versinken im nassen Schnee oder im Matsch. Deshalb geht der Ausflug in den Teeladen des Artemisia Kräutergartens nicht mit den Wanderschuhen zu Fuß, sondern über die Landstraße mit dem Auto.

Willkommen im Laden und in der Teestube

Gar nicht weit von Oberstaufen, am Rande der Ortschaft Hopfen gelegen befindet sich der Artemisia Kräutergarten. Mich erinnern die Landschaft und die Gebäude an meine Kindheit auf der Schwäbischen Alb. Der Weg zum Hofladen ist liebevoll von Hand gepflastert, ein selbst gefertigtes Schild weist den Weg in die Teestube. Der Hofladen ist schneebedeckt und an diesem Tag für einen Einkauf wenig einladend. Die Temperatur lädt uns ein, in der Teestube Platz zu nehmen. Dort werden wir verwöhnt mit Suppe, Salat ("Saluppe"), selbst gebackenem Kuchen, leckerem Kaffe und vor allem mit der frischen Sahne, die ich dazu so sehr liebe. Natürlich gibt es auch alle möglichen Sorten von Kräuter-Tees - alle aus dem eigenen Gewächshaus.
Angrenzend an die Räume der Teestube gibt es weiteres zu entdecken: Im Obergeschoß eine Kunstausstellung und in zwei weiteren Räumen allerlei Kostbarkeiten - von Büchern über Kräuter, Räucherwerk und allerlei Zubehör - in der Kürze kann ich gar nicht alles wahrnehmen, das angeboten wird. Von der Decke hängen getrocknete Pflanzenbündel, die Wände sind geziert mit Bildern von bedeutenden Menschen, Kunstwerken und Postern. Auf den Tischen oder neben der Kasse sieht man Skulpturen oder kleine Statuetten aus allen Kulturen der Welt.

Ein etwas anderer Hofladen

Ein paar Tage später ist das Aprilwetter vorbei, Sonnenschein erwärmt das Allgäu. Dies weckt in mir den Wunsch wach, den Hofladen erneut aufzusuchen - befreit von der Schneedecke, mit der die Landschaft noch Tage vorher sanft verdeckt war.
Über ein behörntes Holztor betrete ich den Bereich, der als Verkaufsfläche dient. Der Kiesweg führt zu einem Zentrum, um das in kreisrunden Bögen mit Pflastersteinen eingesäumt die Präsentationsflächen für die Pflanzen dienen. Ein Pavillon im Vordergrund, drei Gewächshäuser daneben und ein Scheunengebäude im Hintergrund runden das Bild ab. Geschäftig

werden neue Kräuter in die Ablagen eingeräumt. Die Seitenfenster der Gewächshäuser sind offen - die von der Sonne erwärmte Luft läßt die Düfte der Kräuter in die Nase steigen - was für eine sicht- und riechbare Veränderung an diesem Ort in nur vier Tagen. Es gibt alles Mögliche zu entdecken: Kräuter, Stauden und andere winterharte Blumen sind in die Auslagen eingeräumt. Alles war durch die Kälte leidet bleibt sicher im Schutz der Gewächshäuser. Freudig durchstöbere ich die runden Pflanzen-Reihen. Ich nehme mehr mit als ich mir vorgenommen hatte: Zitronenthymian, Eisenkraut, Ysop, Engelwurz, Schafgarbe in rot und weiß, eine seltene Melissensorte, Bertram und verschiedene Sorten Hauswurz. Kurzum - wer Kräuter liebt ist hier an der richtigen Adresse und wird seine Freude an einem Ausflug haben.

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