Samstag, 3. Oktober 2015

Auf einen guten Start für die Vereinsgaststätte

Wer die Traube nicht nur mag wenn sie an der Rebe hängt, sondern auch als kostbares Tröpfchen in einem Viertele, für den gibt es ab Oktober Neuigkeiten: Unsere Vereinsgaststätte ist seit heute wieder geöffnet!
Die Traube wird nicht nur kultiviert...

Für alle Ausflügler, Wanderer, Liebhaber des lustigen Zusammenseins und sonstige Zeitvertreiber öffnen die Türen der Vereinsgaststätte in der Kleingartenanlage Wackersbronn ab heute wieder die Türen.

Öffnungszeiten sind jeweils dienstags ab 14 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 11 Uhr.  Die Getränke- und Speisekarte ist reichhaltig - sogar für so eine Vegetarierin wie mich ist etwas dabei. Es gibt natürlich auch jede Menge schwäbische Köstlichkeiten - ich empfehle einfach mal vorbei zu kommen.

Am besten ist, Sie nützen heute das Sonnenwetter und machen einen Ausflug - denn für morgen ist schon wieder Regenwetter angesagt. Die Aussicht von der kleinen Anhöhe über das Tal ist wirklich beeindruckend schön. Ich liebe es vor allem zur Zeit des Sonnenuntergangs dort zu sein - die Farben am Himmel finde ich immer wieder faszinierend. Auch bei Regen ist es kurzweilig in der Gaststätte zu sitzen während die Regentropfen sanft an die Scheiben schlagen. Manchmal frage ich mich dann: "Wer muss denn bei so schönen Eindrücken noch in Urlaub fahren?"

In der Krebsnachsorge hat Gärtnern die Nase vorn

Forscher haben alle möglichen Ideen, die meisten sind theoretischer Art. Ich selber bin eine Freundin von praktischen Belangen des Alltags. Deshalb freut es mich, dass ich eine Forschungsarbeit aus meinem Arbeitsbereich gefunden habe, die eine ganz praktische Fragestellung aufgegriffen hat. Untersucht wurden in den USA was an Krebs erkrankte Patienten davon haben wenn sie einbezogen werden, in einem Stadtgarten zu ernten. Veröffentlicht wurde die Studie im März 2015.

Gärtnern und Ernten machen
glücklich und gesund
Die Gärtner haben die Nase vorn

Was sind die Ergebnisse? Interessiert hat die Forscher was sich als Unterschied im Verhalten der erntenden Patienten im Vergleich zu anderen Patienten zeigt. Als erstes ist bemerkenswert, dass überhaupt Unterschiede gefunden wurden - und diese waren ganz klar auf der Seite der gärtnernden Patienten. Oft ist es im onkologischen Bereich schwierig, dass Patienten genügend Nahrung zu sich nehmen. Die Studie zeigt ganz deutlich, dass die Gärtnernden mehr essen verglichen mit Patienten, die nicht im Stadtgarten ernten. Wenn man dann weiß, dass genügende Nahrungsaufnahme ein ganz entscheidendes Kriterium ist für die Genesung und die Langzeitentwicklung der Erkrankung ist das ein ganz bemerkenswertes Ergebnis. Mir fällt selber ausser Ernährungsberatung nichts ein, das im onkologischen Bereich zum Essen motivieren kann.
Zudem gaben sie an sowohl geistig als auch körperlich gesünder zu sein. Gerade Krebspatienten ziehen sich aus dem sozialen Umfeld zurück - zum einen sind sie belastet durch die vielen Kontakte - zum anderen gibt es auch viel Berührungsängste aufgrund der Krankheit. Gerade Kontakte zu anderen, hilfreichen Menschen, können Patienten aber helfen wieder Kraft zu tanken und sich besser zu regenerieren. Und genau da liegt eine weitere Stärke dieses Programms - auch von ihrem sozialen Umfeld fühlten sich die Gärtner besser unterstützt. Manchmal kann man beobachten, dass Unterstützung für Patienten im Sande verläuft und eine anfängliche Besserung oder eine anfängliche Verhaltensänderung sich wieder verliert - nicht so bei den Gärtnernden. Die Forscher fanden auch hier, dass diese die Nase vorn haben, weil die vorgenannten Effekte eben auch langfristig stabil sind.

Was sind die praktischen Konsequenzen daraus?

Die Forscher schlagen nun vor, diese Ergebnisse ganz praktisch in gesellschaftliche Programme zur Gesundheitsförderung einzubinden. Sie empfehlen, diese Programme in die Leitlinien für die Nachbehandlung mit einzubeziehen. In welcher Form allerdings - wie das ganz praktisch umgesetzt werden soll - darüber äußern sie sich nicht. Es könnte in der Verantwortung der Patienten selber liegen - oder wenn ich mir eine großzügig visionierte Frage stelle: gibt es für Krebsüberlebende bald den Garten auf Rezept?

Und was heißt das für die Gartenanlage?

Beim Sommerfest habe ich mitbekommen, dass es nicht nur eine Person gibt, die eben diese schwierige Zeit für sich bewältigt hat. Ich wünsche mir, dass diese Ergebnisse ein wenig dazu beitragen können, die Hoffnung für Betroffene größer werden zu lassen - und auch die Lebensqualität. Und vielleicht kennst auch Du jemanden, der es gerade gut gebrauchen könnte, in Deinem Garten mit zu ernten? Oder Du kannst jemanden anstecken, selber zu gärtnern?

Quelle
Spees CK et al. (2015)Health Behaviors and Perceptions of Cancer Survivors Harvesting at an Urban Garden,Am J Health Behav. 2015 Mar;39(2):257-66

Hier gibt es Anregungen zum Selberanbauen: